Priester aus Syrien zu Besuch im Konfirmandenunterricht

Soziales und Flüchtlingshilfe

25.02.2017

Christliches Leben in Krisenzeiten – Priester aus Syrien zu Besuch im Konfirmandenunterricht

Am 10.Januar besuchte der maronitische Priester Jihad Nassif aus Homs/Syrien auf seiner Reise durch verschiedene Gemeinden in Deutschland Bochum. Jihad Nassif kommt ursprünglich aus dem syrischen Lattakia, aber arbeitet derzeit in Homs als Priester der maronitischen Gemeinde im Stadtteil Hamidieh. Homs ist die drittgrößte Stadt in Syrien und stark vom Krieg erschüttert. Die Gemeinde haben die meisten verlassen, vor allem ältere Gemeindeglieder sind geblieben und kämpfen ums Überleben.

Zuerst war der Geistliche aus Syrien zu Gast an der Evangelischen Fakultät in Bochum. Er berichtete in einem Seminar vom christlichen Alltag. Nach dem Besuch an der Ruhr Universität kam Jihad Nassif auch in den Konfirmandenunterricht von Herrn Röttger an der Melanchthonkirche. Priester Nassif führte die Jugendlichen in die christliche Geschichte Syriens ein und erzählte von der Jugendarbeit in seiner eigenen Gemeinde. Auch berichtete er von den Nöten der Menschen und der Gemeinde: Es mangelt an allem, an Strom, Wasser und Holz zum Heizen. „Für was haben wir die Holzbalken der kaputten Häuser genutzt? Zum Heizen. Wir standen vor der Wahl zu frieren oder deren Gestank auszuhalten. Das ist die Wahl, vor der das syrische Volk steht. Im Alltag geht es nicht um Diktatoren, Freiheit und Demokratie. Wir wollen leben.“ Das waren die Worte des Priesters. Interessiert folgten die Konfirmanden den Ausführungen. Nassif zeigte aber auch positive Entwicklungen. Zum Beispiel, wie er die zerstörte Kirche wieder aufgebaut oder Wohnraum für Studierende geschaffen hat, damit sie an der Universität studieren können.

Auch wurde deutlich, dass es neben der Zerstörung und der Not auch einen anderen Alltag in Syrien gibt. Im vornehmlich sunnitisch geprägten Stadtteil könnte man nicht meinen, in einem Kriegsland zu sein.

Der Alltag in Homs ist geprägt von großer Not, von Stadtteilen, die kaum oder nicht zerstört sind und vor allem lebt die Hoffnung weiter, das Land wieder aufzubauen. Zurück in Homs, beschreibt Jihad Nassif in einer Email an mich folgendermaßen seinen Besuch im Konfirmandenunterricht: „Ich war ganz begeistert von den Konfirmanden und ihrer Reaktion und wie sie mitgemacht und gefragt haben.“

Wenn Sie auch Jihad Nassif und seine Arbeit vor Ort im syrischen Homs unterstützen möchten, dann können sie spenden. Unter dem Stichwort: Nahosthilfe „Homs“


Kontoinhaber: Kirchengemeinde Rüdersdorf
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Jan Gehm