Ein Jahr im Kulturraum Melanchthonkirche

Kulturraum

04.12.2023

Von Februar bis Juli 2023 hat der Kulturraum Melanchthonkirche in seinem Programm für das erste Halbjahr zwölf Konzerte und Konzertlesungen präsentiert, ein umfangreiches und vielfältiges Programm unter der künstlerischen Leitung Ludwig Kaisers, der neun Mal als Konzertorganist und Leiter der Kantorei an der Melanchthonkirche selbst aufgetreten ist. Traditionell beginnt das erste Halbjahr im Kulturraum mit einem Meisterkurs des Hörens. In jedem Halbjahr einmal führt Ludwig Kaiser eine Orgelkomposition so vor, dass die Besucherinnen und Besucher des so genannten Meisterkurses durch zweimaliges Hören und eine Erklärungsphase mit Klangbeispielen im Mittelteil eine Hörerfahrung machen, die über die eines ‚normal‘ gehörten Konzertes hinausgeht. Ein ‚neues‘ Hören kann Lust machen auf weitere Begegnungen mit dem außergewöhnlichen Instrument, das ‚nicht nur‘ im Gottesdienst seine beeindruckenden Klangmöglichkeiten entfalten kann. Die Kantorei konnte zweimal im ersten Halbjahr ihren wunderbar ausgewogenen Chorklang zu Gehör bringen. Ludwig Kaiser stellt abwechslungsreiche und thematisch ansprechende Programme zusammen für den Chor, dessen Gesang ohne Orchesterbegleitung beeindruckt und der im März mit einer hervorragenden Solocellistin auftrat, im Juni mit dem Konzertakkordeonisten Maik Hester, der häufiger in Kulturraumveranstaltungen und auch Mittagskirchen auftritt und gemeinsam mit Ludwig Kaiser an Klavier und Orgel auch den Tango Piazzollas in der Melanchthonkirche verortet. Vor der Sommerpause gegen Ende des ersten Halbjahres führt die Kantorei sehr gerne ein Konzert mit weltlichen Gesängen auf, das nun zum zweiten Mal unter dem Titel Come in and stay a while einlud, sich mit Liedern von Liebesglück und Liebesleid, von Frühling und Sommer, von Heiterkeit und Freude in sommerliches Genießen zu verabschieden. Die Bochumer Tage für Neue Musik sind seit vielen Jahren um die Pfingstzeit herum ein ‚Programm im Programm‘, welches mit kammermusikalischen Gästen, einem dem Meisterkurs ähnlichen Werkstattkonzert, einem Vortrag mit Klangbeispielen und einem auf das jeweilige Festivalthema bezogenen Orgelkonzert eine große Bandbreite an Veranstaltungen präsentiert, in diesem Jahr unter dem Titel Erinnern. In einem für den Kulturraum und Ludwig Kaisers Anliegen mit seiner Musikvermittlung charakteristischen Mix aus so genannter alter und neuer Musik eröffnen die Bochumer Tage interessante Horizonte für manchmal neuartige und im Dialog damit neu erfahrbare gewohnte Klänge. Mit zwei Orgelkonzerten im Juli nahm der Kulturraum Melanchthonkirche wieder Teil am jährlichen Orgelfestival.Ruhr, das vor 13 Jahren, als die Region Kulturhauptstadt war, ins Leben gerufen wurde. Das erste Konzert wurde von einer virtuos aufspielenden Konzertorganistin gestaltet. Wie immer wird jemand aus dem europäischen Raum eingeladen zum Festival an jedem der Orte, die am Festival teilnehmen. Hier wie bei anderen Orgelkonzerten des Kulturraumprogramms konnten die Hörerinnen und Hörer auch ziemlich genau auf Hände und Füße der Ausführenden an der Orgel schauen. Eine Projektion in den Kirchraum ermöglichte auch ‚sehendes Hören‘. Das Programm des zweiten Halbjahres im Kulturraum begann wie immer am 1. September zum Gedenken an den Ausbruch des zweiten Weltkriegs. Am zweiten Samstag im Oktober folgte traditionell der Meisterkurs des Hörens, diesmal mit einer weniger bekannten, aber um so eindrücklicheren Komposition, die den‚ Gesang einer Meeresmuschel‘ darstellte.
Informationen zu den noch folgenden Veranstaltungen des zweiten Halbjahres erhalten Sie in einem Halbjahresflyer und auf der Homepage des Kulturraums www.kulturraum-melanchthonkirche.de. Das Jahr schließt wie immer punktgenau zum Jahreswechsel nach vorausgegangenen Text- und KlangPassagen zu Silvester mit kleinem Buffet und Sekt zur Mitternacht.