Fairer Handel

Diakonie

31.08.2020

Kurz erklärt

Ein Einkauf im Supermarkt ist eine kleine Weltreise: Rosen aus Kenia, Schokolade aus Ghana, Kaffee aus Mexiko, Elektronik aus China. Wir wissen von vielen Problemen in diesen Ländern, aber nur selten nutzen wir unsere direkte Verbindung dorthin: unseren Einkauf.

Die Probleme beginnen schon bei Kaffee, Obst und Reis, welche häufig unter schlechten Bedingungen für Mensch und Umwelt produziert werden. Niedrige Löhne, kaum Gesundheitsversorgung und Arbeitsschutz und immer wieder auch Kinderarbeit. Solche Arbeitsbedingungen sind in Europa verboten. In Afrika, Asien und Südamerika schützen Staaten meist nicht davor. Auch bei Textilien, Elektronik oder Blumen herrschen vielerorts katastrophale Arbeitsbedingungen, die wir den Produkten nicht ansehen können.

Eine Ursache sind die schwankenden Weltmarktpreise für z.B. Kaffee oder Reis. An diesen hängen die Löhne der Bauern und somit auch ihre Existenz. Ein anderes Problem sind fehlende Arbeitsschutzgesetze oder entsprechende Kontrollen.

Doch es geht auch anders. Seit über 40 Jahren setzen sich Menschen für einen fairen Handel ein. Dieser Handel kann die Bedingungen, unter denen Menschen leben und arbeiten, verbessern.

Vom Setzling über die Ernte bis zur Verpackung und Vermarktung legt der faire Handel Standards fest, die Produzenten schützen und die Fabrikbesitzer und Händler zur Erfüllung sozialer Standards verpflichten.

Mit Preisen oberhalb des üblichen Weltmarktpreises und mit langfristigen Lieferbedingungen soll den Bauern Unabhängigkeit und ein gesichertes Einkommen garantiert werden. Zudem stehen Unternehmen im direkten Dialog mit den Bauern oder Fabrikbesitzern und suchen stetig nach Lösungen. Dank des fairen Handels gibt es festgelegte Arbeitszeiten, Gesundheitsstandards, Prämienzahlungen und es wird der Wirtschaft signalisiert, dass fairer Handel ökonomisch tragfähig ist.

Für uns bedeutet es nicht nur Frühstückskaffee ohne den bitteren Nachgeschmack, es bedeutet, dass unsere Weltreise beim Einkaufen zu etwas Größerem wird. Wir nutzen unsere direkten Verbindungen in die ganze Welt, um Verantwortung zu übernehmen und das zu fördern, was wir für richtig halten.

Informationen zusammengestellt nach: 
brot-fuer-die-welt.de, kurz erklärt: Fairer Handel                                

Angelika Peschen