Kleines Senfkorn Hoffnung – endlich wieder Wuselgottesdienst!
Große Augen haben alle gemacht, die sich am 24.4. um 10 Uhr in der Melanchthonkirche gegenüberstanden. Und alle waren ganz beglückt voneinander. Denn im Augenblick der Wiederbegegnung und des Wiedererlebens merkt man erst, wie sehr einem etwas gefehlt hat. Und wenn die Dinge eben nicht mehr selbstverständlich sind, sondern neu und dadurch besonders, dann spürt man plötzlich wieder Dankbarkeit.
Sie, werte Leserin und werter Leser können mir inhaltlich kaum folgen? Entschuldigen Sie, es liegt wohl daran, dass ich direkt mit der Tür ins Haus falle, weil es mir persönlich eben genau so ergangen ist, wie ich es oben beschrieben habe. Ich war einfach überwältigt. Und dann fällt man eben mit der Tür ins Haus. Ich sollte der Nachvollziehbarkeit halber aber vielleicht etwas ausholen:
Zwei Jahre Corona haben dazu geführt, dass in unserer Gemeinde zwei Jahre lang kein Kindergottesdienst mehr stattgefunden hat. Und wenn wir als Erwachsene auf diese Coronazeit schauen, werden wir sie im Nachhinein als eine sehr anstrengende Phase unseres Lebens betrachten. Aber eben nur als eine Phase. Für die Zielgruppe des Wuselgottesdienstes jedoch, die ganz Kleinen, dauert diese Zeit schon ihr halbes oder sogar ganzes bisheriges Menschenleben an. In diesem Bewusstsein und dem Wissen, dass gerade für die Kleinen die frühe religiöse Sozialisation, die Hoffnungsgeschichten der Bibel und das positiv besetzte Erleben religiöser Gemeinschaft eine fundamentale Bedeutung für ihr ganzes Leben haben (können), haben wir uns in Gottesdienstausschuss und Presbyterium entschieden, dass es endlich wieder losgehen muss mit den Angeboten für die Kleinen.
Wir haben die Coronapause dazu genutzt, ein neues Team zusammenzustellen, dass die Gottesdienste vorbereitet, gestaltet und dann zusammen mit den Kindern (und deren Eltern, denn die sind natürlich auch eingeladen!) feiert. Besonders freut uns, dass dieses Team aus Menschen besteht, die bereits in unserer Gemeinde mit Kinder- und Jugendarbeit betraut sind und damit eine Brückenfunktion haben: Erzieherinnen aus der Kita Melanchthon und Kolleginnen aus der Jugendkultur-und Bildungsarbeit der Gemeinde. Neben der strukturellen Einbindung in unsere Gemeindearbeit sind alle vier religionspädagogisch qualifiziert und erfahren. Musikalisch wurden wir dieses Mal von einem Vater unterstützt. So soll das Team in einem nächsten Schritt für interessierte Eltern geöffnet sein.
Der Neustart unseres Wuselgottesdienstes stand unter dem Motto des Gleichnisses vom Senfkorn. Es passte kirchenjahreszeitlich zu Ostern, aber auch zum Alter der teilnehmenden Kinder und auch zum (Neu-)Start eines spirituellen Angebotes für diese. Hoffnungsperspektive, Ermutigung und Wachstum. Kleines Senfkorn – Hoffnung eben. Und damit sind wir wieder am Beginn dieses Artikels. Alle haben große Augen gemacht. Die Kinder, weil sie einen solchen Kirchraum wahrscheinlich noch nicht erlebt haben, vielleicht auch, weil die Gruppe neu und unbekannt war. Die Eltern, weil auch sie vielleicht gespannt waren, was nun eigentlich passieren würde. Das Team und die beiden Pfarrer waren gespannt, ob die Premiere gelingt und erfreut, dass doch so viele Menschen gekommen sind. Und so haben am 24.04. fast 50 Menschen miteinander in der Melanchthonkirche einen wunderbaren Wuselgottesdienst gefeiert. Endlich wieder. Und ich als Vater von zwei teilnehmenden Kindern kann sagen: die Premiere ist gelungen! Und ich habe gemerkt, wie sehr der Wuselgottesdienst für Kinder als Angebot der Gemeinde gefehlt hat und wie dankbar ich dafür bin, dass es endlich wieder losgegangen ist.
Die nächsten Wuselgottesdienste fanden am 22.5. und am 26.6. jeweils um 10 Uhr in der Melanchthonkirche statt. Nach den Sommerferien geht es weiter am 28.08.2022,am 25.09.2022, am 23.10.2022 und am 27.11.2022 jeweils um 10.00 Uhr in der Melanchthonkirche
Zur besseren Planbarkeit wäre es toll, wenn Sie sich bis mittwochs vorher unter kigodi-wiemelhausen@gmx.de mit der teilnehmenden Personenzahl anmelden. Sollten Sie das nicht tun, sind Sie und ihre Kinder natürlich trotzdem herzlich eingeladen.
Niklas Kreppel
