ZUM BEISPIEL SCHOKOLADE* im Fair Trade

Eine-Welt-Arbeit

01.09.2017

* Der Text ist zusammengestellt nach: Floren, Politik, Paderborn 2009

 

Schokolade

Früher nur an hohen Festtagen, heute allgegenwärtig:
Kleines Mitbringsel, Hochgenuss in Form von edlen Pralinen, einfach zwischendurch zum Naschen, Nervennahrung…

Hergestellt werden alle wunderbaren Schokoladenerzeugnisse aus den Kakaofrüchten. Da der Kakaobaum nur in den wärmsten Zonen der Erde wächst – in den Äquatorialländern rund um den Globus – kommt der Rohkakao über eine lange Seereise zu uns nach Europa.

Kakaoanbau heute

Bei der Kakaoernte werden die reifen Früchte – wie schon vor 500 Jahren – von Hand mit scharfen Messern abgeschlagen. An den Sammelplätzen öffenen die Erntearbeiter die Früchte mit einem geschickten Schlag  ihrer Buschmesser und lösen die von einer weißlichen Masse – der Pulpa – umgebenden Samen aus der Schale. Um aus den noch unansehnlichen Samenkernen hochwertigen Rohkakao entstehen zu lassen, werden sie einem Gärprozess unterzogen. Dazu füllt man die Samen mit dem Fruchtfleisch in Kästen oder häuft sie auf und deckt sie mit Palmblättern ab. Nach kurzer Zeit setzt ein Gärprozess ein – die Fermentation. Die herben Gerbstoffe oxidieren, das feuchte Fruchtmus löst sich auf und fließt ab, die Kerne färben sich dunkel, das typische Kakaoaroma entsteht. In 5 bis 10 Tagen ist die Fermentation abgeschlossen. Bevor die Kakaobohnen in Jutesäcke verpackt ihre Reise in die Verarbeitungsländer antreten, werden sie mehrere Tage in der Tropensonne getrocknet.

Handel mit den Kakaobauern

Für die Kakaobauern hängt ihr ganzes Einkommen, also der Lebensunterhalt für ihre Familien, von den Preisen ab, die sie beim Verkauf des Kakaos auf dem „Weltmarkt“ (d.h. vom Handel mit den Industrieländern) erhalten. Da diese Preise aus verschiedenen Gründen ständig schwanken und der Kakao, bevor er in den Industrieländern ankommt und zu Schokolade verarbeitet wird, mehrfach durch Händler verkauft wird, die daran verdienen wollen („Zwischenhandel“), erhalten die Kakaobauern nur wenig Geld für ihr Produkt und müssen ständig damit rechnen, dass die Preise sich zu ihren Ungunsten verändern. Deshalb haben sie sich seit einiger Zeit vielerorts zu „Genossenschaften“ zusammengeschlossen, die den Kakao über bestimmte Organisationen direkt (ohne „Zwischenhandel“) verkaufen. Diese Organisationen garantieren den Bauern einen Preis, der höher liegt als auf dem „Weltmarkt“ und stabil bleibt, den Bauern also höheres Einkommen und mehr Sicherheit verschafft.

Fairer Handel in unserer Kirchengemeinde

Solche gerecht gehandelten Produkte, die dadurch auch etwas teurer sind,  können in unserer Kirchengemeinde nach Gottesdiensten oder am Dienstagmorgen beim Kirchencafe im Baumhofzentrum eingekauft werden. Sie unterstützen damit die Kakaobauern und helfen ihnen und ihren Familien ein menschenwürdiges Leben zu führen.

Angelika Peschen
(Für das Eine-Welt-Team der evangelischen Kirchengemeinde Wiemelhausen)